Großes Blutbild: Was es beinhaltet und wann es sinnvoll ist

Großes Blutbild: Was es beinhaltet und wann es sinnvoll ist

Ob zur Vorsorge oder bei gesundheitlichen Problemen: Ein großes Blutbild ist häufig eine der ersten und wichtigsten Maßnahmen, um den Gesundheitszustand zu prüfen und herauszufinden, ob gegebenenfalls ein Mangel vorliegt. Dennoch gibt es viele Menschen, die selten oder sogar nie ein großes Blutbild oder vergleichbare Gesundheits-Check-Ups machen lassen, sodass tiefer liegende Probleme, die noch keine oder kaum Symptome verursachen, oft erst spät erkannt werden.

Falls du dich fragst, wann es sinnvoll ist, ein großes Blutbild machen zu lassen oder nicht genau weißt, welche Werte und Details dieses eigentlich beinhaltet, bist du hier genau richtig. Wir haben alle wichtigen Informationen rund um das Thema für dich zusammengefasst, damit du dir einen umfangreichen Eindruck machen und eine informierte Entscheidung treffen kannst.


Was umfasst ein großes Blutbild?

Ein großes Blutbild gibt eine umfassende Übersicht über zahlreiche unterschiedliche Faktoren. So kann es dabei helfen, Anzeichen von möglichen Erkrankungen zu erkennen oder herauszufinden, ob ein Mangel an spezifischen Vitaminen und Mineralstoffen vorliegt. Besonders häufig wird es beispielsweise bei einem Verdacht auf Infektionen, Entzündungen oder Blutarmut durchgeführt, aber auch dann, wenn unspezifische Symptome vorliegen, deren Ursache nur schwer zu erkennen ist.


Das Gesamtblutbild

Bei einem großen Blutbild wird ein Gesamtblutbild erstellt. Das bedeutet, dass die Anzahl und gegebenenfalls auch die Beschaffenheit der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen Blutkörperchen (Leukozyten) gemessen wird. Zusätzlich dazu wird auch das Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) des Blutes gemessen, bei dem es sich um den eisenhaltigen Farbstoff der roten Blutkörperchen handelt, da dieser ebenfalls ein Indikator für verschiedene Mängel oder Erkrankungen sein kann. In diesem Zusammenhang wird auch die mittlere korpuskuläre Hämoglobin-Konzentration (MCHC), das mittlere korpuskuläre Hämoglobin (MCH) sowie das mittlere Erythrozyteneinzelvolumen (MCV) mithilfe von spezifischen Untersuchungen der Blutzellen ermittelt.

Der Unterschied zum kleinen Blutbild besteht allgemein darin, dass beim großen Blutbild nicht nur die Anzahl, sondern auch die unterschiedlichen Arten der Leukozyten, also der weißen Blutkörperchen, ermittelt und analysiert werden. So handelt es sich dabei um ein spezifisches Differentialblutbild, das einen besseren und detaillierteren Einblick bietet. Zusätzlich können auch die Cholesterin- und Triglyzeridwerte ermittelt werden, die weitere Auskunft über mögliche Erkrankungen oder die Ursachen für verschiedene Symptome geben können. Ausschlaggebend dafür, welche Blutwerte gemessen werden, sind in der Regel die vorhandenen Beschwerden und die allgemeine Symptomatik der Patientin oder des Patienten.


Einschränkungen des großen Blutbildes

Ein großes Blutbild bietet viele wertvolle Einblicke in die allgemeine Gesundheit und kann dabei helfen, gesundheitliche Probleme schnell und effizient zu erkennen. Dennoch gibt es einige Einschränkungen, über die sich viele Menschen nicht im Klaren sind. So gibt es verschiedene wichtige Faktoren, die bei der Untersuchung und Analyse nicht berücksichtigt werden, jedoch große Auswirkungen auf die Gesundheit haben können.

Zu den wichtigsten Nährstoffen, die im großen Blutbild nicht speziell berücksichtigt werden, gehören zum Beispiel Vitamin B12, Vitamin D und Magnesium. Vitamin B12 ist gerade bei Menschen, die keine tierischen Produkte essen, ein häufiges Problem, da hier schnell ein Mangel entstehen kann, der das Nervensystem beeinträchtigt. Auch bei Vitamin D, welches in erster Linie über Sonneneinstrahlung produziert wird, kommt es schnell zu einem Mangel.

Da ein großes Blutbild zwar viele hilfreiche Informationen bereitstellt, aber nicht alle wichtigen gesundheitlichen Parameter berücksichtigt, sollten zusätzlich regelmäßige spezifische Check-Ups durchgeführt werden. Neben verschiedenen Vitamin- und Nährstoff-Werten sind hier auch Hormonlevel entscheidend, wie zum Beispiel die Schilddrüsenhormone TSH und T4 sowie das Sexualhormon FSH, welches unter anderem ein Indikator für die Menopause sein kann. Die jeweiligen Tests können beim Arzt durchgeführt werden, alternativ dazu gibt es aber auch entsprechende Selbsttests für Zuhause.


Die Analyse: Diese Ergebnisse bietet ein großes Blutbild

Bei einem großen Blutbild können zahlreiche unterschiedliche Mängel oder Krankheitsbilder erkannt werden. Gleichzeitig kann die Untersuchung und Blutanalyse auch dabei helfen zu bestimmen, welche weiteren Tests oder Blutuntersuchungen erforderlich und welche weiteren Schritte sinnvoll sind. Besonders bei der Diagnostik und Erkennung der folgenden gesundheitlichen Probleme kann die Blutuntersuchung hilfreich sein:

  • Anämie: Bei einer Anämie, umgangssprachlich auch Blutarmut genannt, ist im Blut zu wenig Hämoglobin vorhanden. Dieser Mangel des roten Blutfarbstoffs steht besonders häufig in Zusammenhang mit einem Eisenmangel oder auch einem Mangel an Vitamin B12 oder Folsäure.
  • Infektionen: Eine Infektion ist nicht immer gleich als solche zu erkennen, lässt sich im Blut aber vor allem dadurch erkennen, dass zu viele weiße Blutkörperchen (Leukozyten) vorhanden sind.
  • Entzündungen: Auch Entzündungen machen sich häufig durch ein vermehrtes Aufkommen von weißen Blutkörperchen bemerkbar und lassen sich vor allem am CRP-Wert erkennen, der ein bestimmtes Protein misst, das in der Leber freigesetzt wird.

Weitere hämatologische Krankheiten: Das große Blutbild kann auch Hinweise auf viele weitere hämatologische Krankheiten geben, wie zum Beispiel akute oder chronische Leukämie und Blutgerinnungsstörungen.


Wann sollte ein großes Blutbild gemacht werden?

Ob ein großes Blutbild sinnvoll und nötig ist, bestimmt in der Regel dein Arzt oder deine Ärztin. Allgemein ist das große Blutbild dann zu empfehlen, wenn eine Veränderung der Leukozyten vermutet wird, wie es beispielsweise bei einer Entzündung oder Infektion der Fall ist.

Ein großes Blutbild kann auch dann sinnvoll sein, wenn verschiedene unspezifische Symptome auftreten, für die keine weiteren Ursachen erkennbar sind. So kann es zum Beispiel Aufschluss darüber geben, ob die jeweiligen Symptome durch eine Erkrankung oder eine Mangelerscheinung auftreten. In diesem Rahmen können sowohl herkömmliche Probleme, wie ein Eisenmangel bis hin zur Anämie oder eine Veränderung der Blutplättchen diagnostiziert werden, sowie auch schwere Erkrankungen wie Krebs frühzeitig erkannt werden. Besteht hier ein Verdacht oder kann eine solche Erkrankung nicht ausgeschlossen werden, wird dein Arzt oder deine Ärztin in den meisten Fällen ein großes Blutbild anordnen.

Zu den unspezifischen Symptomen, bei denen ein großes Blutbild sinnvoll sein kann, gehören beispielsweise allgemeine Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Erschöpfung, sowie auch Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder Appetitlosigkeit, für die kein offensichtlicher oder eindeutiger Grund zu erkennen ist. Allgemein kann ein großes Blutbild aber auch bei anderen Symptomen sinnvoll sein, um einen ersten Anhaltspunkt für eine potentielle Diagnose zu erhalten und mögliche gesundheitliche Probleme besser einordnen und analysieren zu können.

Vorbereitung auf das große Blutbild

Für das große Blutbild werden in der Regel etwa 3 ml Blut abgenommen. Sind spezielle Tests nötig, ist es in manchen Fällen aber auch möglich, dass etwas mehr Blut abgenommen wird. Für die Analyse wird sogenanntes EDTA-Blut benötigt, also eine Blutprobe, die mit dem Chelatbildner Ethylendiamintetraacetat ungerinnbar gemacht wurde.

Damit die Probe für ein großes Blutbild genutzt werden kann und ausschlaggebende Ergebnisse bringt, sollte das Blut möglichst nüchtern entnommen werden. Das bedeutet, dass du vor der Entnahme mindestens 8 Stunden nichts essen solltest. Zusätzlich sollten Getränke mit Zucker oder Milch vermieden werden, da diese ebenfalls das Ergebnis des Bluttests verfälschen können. Im Idealfall solltest du vor der Blutabnahme nur Wasser trinken, um ein möglichst genaues Ergebnis zu erhalten.

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