Ein Schlüsselfaktor für die Wirksamkeit von Nahrungsergänzungsmitteln

Bioverfügbarkeit: Ein Schlüsselfaktor für die Wirksamkeit von Nahrungsergänzungsmitteln

1. Was ist Bioverfügbarkeit?

Der Begriff "Bioverfügbarkeit" stammt ursprünglich aus der Pharmakologie und bezeichnet den Prozentsatz einer Substanz, der in den Blutkreislauf des Körpers gelangt und dort seine Wirkung entfaltet. Dies gilt sowohl für Arzneimittel als auch für Nährstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln. Eine hohe Bioverfügbarkeit bedeutet, dass ein größerer Anteil des Nährstoffs vom Körper aufgenommen werden kann.
 

2. Wie wird die Bioverfügbarkeit gemessen?

Definitionsgemäß beträgt die Bioverfügbarkeit eines intravenös verabreichten Arzneimittels 100 %. Daher wird die absolute Bioverfügbarkeit als Bioverfügbarkeit bezogen auf die intravenöse Verabreichung definiert.

Bioverfügbarkeit bezieht sich nicht nur auf Arzneimittel, sondern auch auf Nahrungsergänzungsmittel und andere Substanzen, die oral eingenommen werden. Die Bioverfügbarkeit eines oral eingenommenen Nahrungsergänzungsmittels gibt an, wie viel von der eingenommenen Dosis tatsächlich in den Blutkreislauf gelangt und somit für den Körper am gewünschten Wirkort zur Verfügung steht.

Ähnlich wie bei Arzneimitteln wird die Bioverfügbarkeit von Nahrungsergänzungsmitteln oft durch die Messung der Plasma-Konzentrationen zu verschiedenen Zeitpunkten nach der oralen Verabreichung bestimmt. Diese Messungen ermöglichen die Erstellung einer Kurve, die zeigt, wie der Wirkstoff im Körper absorbiert wird und sich anreichert.

Die Bioverfügbarkeit von Nahrungsergänzungsmitteln kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, einschließlich der Darreichungsform (Tablette, Kapsel, Flüssigkeit), der Zusammensetzung und Arzneiform des Präparats, der Anwesenheit anderer Nährstoffe im Magen-Darm- Trakt und individueller Unterschiede im Stoffwechsel.

 

3. Warum ist die Bioverfügbarkeit so wichtig?

Eine hohe Bioverfügbarkeit ist wichtig, um sicherzustellen, dass unser Körper einen gewissen Stoff in ausreichendem Umfang in den Kreislauf aufnehmen kann. Ein Mangel an bestimmten essenziellen Nährstoffen kann zu gesundheitlichen Problemen im Körper führen. Lebensmittel, die wir normalerweise für gesund halten, wie unverarbeitete Getreideprodukte, Hülsenfrüchte und Rohkost, sind aufgrund ihrer geringen Bioverfügbarkeit nicht ideal, wenn wir uns langfristig darauf verlassen wollen, dass sie unseren Körper ausreichend mit Nährstoffen versorgen, was besonders für Vegetarier und Veganer wichtig ist. Natürlich können wir Maßnahmen ergreifen, um die Bioverfügbarkeit von Nährstoffen in Lebensmitteln mit geringer Bioverfügbarkeit zu erhöhen, zum Beispiel durch Kochen, Dämpfen oder Einweichen. Dabei wird nicht nur die Bioverfügbarkeit der Nährstoffe erhöht, sondern es werden auch unerwünschte Stoffe abgebaut. Die Bioverfügbarkeit von Nährstoffen ist jedoch nicht das einzige Kriterium für eine gesunde Ernährung. Eine ausgewogene Ernährung sollte eine Vielzahl von Lebensmitteln umfassen, um sicherzustellen, dass der Körper alle Nährstoffe erhält, die er braucht.

 

4. Einfluss der Verabreichungsart auf die Bioverfügbarkeit

Die Art der Verabreichung eines Nahrungsergänzungsmittels kann die Bioverfügbarkeit beeinflussen.


Die Bioverfügbarkeit variiert je nach Verabreichungsform:

Oral (Tabletten, Kapseln, Flüssigkeiten): Dies ist die gebräuchlichste Darreichungsform. Nahrungsergänzungsmittel werden oral eingenommen und müssen im Magen-Darm-Trakt verdaut und absorbiert werden. Dieser Prozess kann durch die Magensäure, die Nahrungsaufnahme und andere Medikamente beeinflusst werden, wodurch die Absorptionsrate variieren kann.

Inhalation (Nebel, Sprays): Diese Methode wird häufig bei Atemwegserkrankungen eingesetzt. Die Nährstoffe werden über die Lunge aufgenommen und gelangen schnell in den Blutkreislauf.

Injektion (intramuskulär, intravenös): Nährstoffe können unter Umgehung des Verdauungstraktes direkt in die Blutbahn injiziert werden. Diese Methode gewährleistet eine hohe Bioverfügbarkeit, da die Nährstoffe sofort in den Blutkreislauf gelangen.

Topisch (Cremes, Gels, Pflaster): Nährstoffe können auf die Haut aufgetragen werden. Die Bioverfügbarkeit hängt von der Fähigkeit des Nährstoffs ab, durch die Haut in den Blutkreislauf zu gelangen.

Die Wahl der Verabreichungsmethode wird basierend auf verschiedenen Faktoren getroffen, einschließlich der spezifischen Eigenschaften des Nährstoffs, der Erkrankung, die behandelt wird, und der gewünschten Geschwindigkeit und Dauer

myControl ® Vitality: Die my Control® Vitality Produkte werden als Spray mit einer patentierten liposomalen Nanotechnologie verabreicht. Kleinste Partikelteilchen werden nicht erst im Magen-Darm-Trakt, sondern schon direkt über die Mundschleimhäute aufgenommen und können bereits nach 5 Minuten im Blut nachgewiesen werden.



5. Welche Substanzen hemmen die Bioverfügbarkeit?

Bei der Auswahl und Kombination von Nahrungsergänzungsmitteln ist die Wechselwirkung mit Lebensmitteln zu beachten, da bestimmte Inhaltsstoffe die Bioverfügbarkeit von Nährstoffen beeinflussen können. Besonders relevant sind dabei Substanzen wie Oxalsäure, Phytinsäure und Protease-Inhibitoren, die in Gemüse und Getreide vorkommen.


Oxalsäure: In Lebensmitteln wie Spinat, Süßkartoffeln, Rhabarber und Mandeln enthalten. Sie bindet Mineralstoffe wie Calcium und Eisen, wodurch deren Absorption gehemmt wird. Kochen oder Einweichen kann den Oxalsäuregehalt reduzieren.

Phytinsäure (Phytat): Vorhanden in Getreide, Hülsenfrüchten und Samen. Sie bildet unlösliche Komplexe mit Mineralstoffen wie Eisen, Magnesium und Zink, was deren Bioverfügbarkeit verringert. Keimen oder Einweichen kann die Phytinsäure abbauen.

Proteasehemmer: In Getreide, Hülsenfrüchten, Samen und einigen Gemüsesorten. Sie hemmen die Aktivität von Enzymen, die für den Proteinabbau verantwortlich sind, und können so die Proteinverfügbarkeit reduzieren.

Koffein und Alkohol: Können die Aufnahme bestimmter Mineralstoffe und Vitamine beeinträchtigen. Eine Reduzierung des Konsums kann die Bioverfügbarkeit anderer Nährstoffe verbessern.

Verarbeitete Lebensmittel: Oft reich an Salz, Zucker und Fett, aber arm an Nährstoffen. Sie können die allgemeine Nährstoffaufnahme beeinträchtigen.

Es ist wichtig zu betonen, dass auch bei einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung ein Mangel an bestimmten Nährstoffen auftreten kann, insbesondere bei Vegetariern. Dennoch ist es nicht notwendig, auf Lebensmittel wie Getreide, Hülsenfrüchte und Gemüse zu verzichten. Durch eine entsprechende Verarbeitung, wie z.B. Erhitzen und Einweichen, können die meisten hemmenden Substanzen aus den Lebensmitteln entfernt werden.


6. Wechselwirkungen zwischen Nährstoffen und Medikamente

Die Aufnahme und Verwertung von Nährstoffen kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, darunter auch die Einnahme bestimmter Medikamente. Einige Arzneimittel können die Bioverfügbarkeit von Vitaminen, Mineralstoffen und anderen wichtigen Nährstoffen beeinträchtigen, indem sie die Absorption hemmen, den Stoffwechsel verändern oder die Ausscheidung beschleunigen. In solchen Fällen kann es notwendig sein, gezielt Nahrungsergänzungsmittel einzusetzen, um einen ausgewogenen Nährstoffhaushalt zu gewährleisten und mögliche Mängel auszugleichen. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass die Wechselwirkungen zwischen Nährstoffen und Medikamenten individuell variieren können und eine fachkundige Beratung durch einen Arzt oder Ernährungsberater empfehlenswert ist, um die optimale Nährstoffversorgung sicherzustellen.

Diese Wechselwirkungen können vielfältig sein und erfordern eine sorgfältige Abwägung, um unerwünschte Effekte zu vermeiden.

Zum Beispiel:

  • Nahrungsergänzungsmittel oder Lebensmittel, die reich an Vitamin K sind, können die Wirkung von Blutverdünnern beeinträchtigen, da Vitamin K eine Rolle bei der Blutgerinnung spielt.
  • Calcium kann die Aufnahme bestimmter Antibiotika stören, daher sollte vermieden werden, diese zusammen mit calciumreichen Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln einzunehmen.
  • Milchprodukte können die Aufnahme von Eisen beeinflussen, daher ist es ratsam, sie nicht gleichzeitig mit Eisenpräparaten einzunehmen, um eine effektive Aufnahme von Eisen zu gewährleisten.
  • Die Einnahme von Folsäurepräparaten kann die Wirkung von Methotrexat, einem Medikament zur Behandlung von Krebs und rheumatoider Arthritis abschwächen.
  • Bei der Verwendung von Steroiden kann der Bedarf an Vitamin D erhöht sein, um ausreichende Vitamin D-Spiegel aufrechtzuerhalten.

Es ist unerlässlich, während der Anwendung dieser Medikamente eine angemessene Kombination von Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln unter Anleitung eines Arztes oder Ernährungsberaters sicherzustellen, um unerwünschte Wechselwirkungen zu vermeiden und die Wirksamkeit der Behandlung zu gewährleisten.

7. Wie kann man die Bioverfügbarkeit erhöhen?

Bei einer gesunden Ernährung ist es wichtig, die Bioverfügbarkeit von Vitaminen und anderen Nährstoffen zu maximieren. Durch eine wissenschaftlich fundierte Ernährung und bestimmte Zubereitungsmethoden können wir sicherstellen, dass unser Körper die benötigten Nährstoffe optimal aufnimmt. Hier sind einige Möglichkeiten, die Aufnahme von Vitaminen und anderen Nährstoffen sowie die Resorptionsgeschwindigkeit zu fördern:

Abwechslungsreiche Ernährung: Eine Vielfalt an Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, hochwertige Proteine und gesunde Fette sorgt für eine umfassende Nährstoffversorgung.

Schonende Zubereitung: Milde Garmethoden wie Dämpfen, Kochen, Braten oder Rohverzehr helfen, den Nährwert von Lebensmitteln zu erhalten.

Richtige Lagerung: Frische Lebensmittel sind nährstoffreicher als länger gelagerte. Die richtige Temperatur und Luftfeuchtigkeit bei der Lagerung sind dabei besonders wichtig, um die positiven Eigenschaften eines Wirkstoffes zu erhalten.

Kombination von Lebensmitteln:
Bestimmte Lebensmittelkombinationen können die Aufnahme von Nährstoffen verbessern. Zum Beispiel erhöht Vitamin C die Eisenaufnahme und Vitamin D fördert die Calciumaufnahme.

  • Eisen und Vitamin C: Die Kombination von eisenreichen Lebensmitteln wie Spinat, Bohnen und Fleisch mit vitamin-C-haltigen Lebensmitteln wie Orangen, Paprika oder Erdbeeren erhöht die Eisenaufnahme im Körper. Vitamin C fördert die Aufnahme von pflanzlichem Nicht-Häm-Eisen, das in diesen Lebensmitteln enthalten ist.
  • Calcium und Vitamin D: Calcium wird besser aufgenommen, wenn es zusammen mit Vitamin D eingenommen wird. Kalziumreiches Gemüse oder Milchprodukte werden besser absorbiert, wenn sie zusammen mit vitamin-D-reichen Lebensmitteln wie fettem Fisch und angereicherten Lebensmitteln verzehrt werden.
  • Fettlösliche Vitamine und gesunde Fette: Fettlösliche Vitamine (A, D, E und K) werden am besten in Verbindung mit Fett aufgenommen. Gesunde Fette wie Avocado, Nüsse, Olivenöl und Fischöl fördern die Aufnahme dieser fettlöslichen Vitamine.
  • Magnesium und Vitamin B6: Magnesium und Vitamin B6 arbeiten synergistisch zusammen. Die Kombination dieser beiden Nährstoffe kann die Effizienz der Magnesiumaufnahme verbessern und die Funktion des Nervensystems unterstützen.
  • Zink und Protein: Zink wird besser aufgenommen, wenn es zusammen mit proteinreichen Lebensmitteln eingenommen wird. Fleisch, Fisch und Hülsenfrüchte sind gute Quellen für beide Nährstoffe.
  • Eisen und Kupfer: Eisen und Kupfer arbeiten zusammen, um die Bildung roter Blutkörperchen in die Wege zu leiten. Eine ausgewogene Aufnahme beider Mineralien ist wichtig für die Blutgesundheit.


Unser Fazit

Die Bioverfügbarkeit ist ein entscheidender Faktor für die Wirksamkeit von Nahrungsergänzungsmitteln. Ein Verständnis der Faktoren, die die Bioverfügbarkeit beeinflussen, kann dabei helfen, die Aufnahme von Nährstoffen zu optimieren und die Gesundheit zu fördern

 

Quelle

1. Christian Engel, Nährstoffaufnahme verbessern: Wie Du die Bioverfügbarkeit von Lebensmitteln erhöhen kannst, 31.01.2020, https://www.sportnahrung- engel.de/ernaehrungstipps/naehrstoffaufnahme-bioverfuegbarkeit-verbessern

2. Dr. med. Petra Bracht, FASTEN, ERNÄHRUNG, GEWICHT: So erhöhst du einfach die Bioverfügbarkeit von Vitalstoffen, 06. Dezember 2020, https://www.drpetrabracht.de/blog/fasten-ernaehrung-gewicht/so-erhoehst-du-einfach-die- bioverfuegbarkeit-von-vitalstoffen/

3. BfR-Symposium, Die Rolle der Bioverfügbarkeit im Rahmen der Risikobewertung am Beispiel Spurenelemente, 16.- 18. Januar 2013

4. Adrienne Youdim, Wechselwirkungen zwischen Nährstoffen und Medikamenten, Mai 2019

Mehr über Gesundheit und Wohlbefinden

Hier findest du viele wissenswerte Informationen über Nahrungsergänzungsmittel und Vitamine.

Zu unserem Blog
my Control Team my Control Team 21. November 2023
Vorheriger Beitrag  / Nächster Beitrag